Erscheinungsbild der Innenstadt
Kommentare
Bevor man beschließt den Hauptplatz durch neue Sitz- und Grünflächen aufzuwerten wäre es sehr sinnvoll, sich mal zu überlegen, wie man bereits vorhandene - sündhaft teuer erbaute - Sitz- und Grünflächen (z.B. Gritschpark, Sitzbänke Kohnlestr.) erhalten kann. Es bringt meiner Meinung nach nicht sehr viel, neue Grünanlagen zu planen, und zeitgleich die bereits vorhandenen total verwahrlosen zu lassen (1 mal Rasenmähen im Jahr ist definitiv zu wenig - da setzt sich kein Mensch in die kniehohen Zeckenwiesen. Zum anderen Punkt ist ja schon gesagt - PRIVATER Besitz - ich würde mir da jetzt nicht vorschreiben lassen mein Haus abzureisen um ein paar Parkplätze drauf zu machen - und ein Parkplatz verschönert auch nicht wirklich das Stadtbild.
von Pfahofa´ra am 26. August 2023 23:45
Die Pflege und Instandhaltung von öffentlichen Anlagen wie Spielplätzen, Straßen und Gehsteigen wäre ein anderes Thema, da gebe ich Ihnen Recht. Ich gebe Ihnen auch Recht, dass jeder grundsätzlich mit seinem privaten Eigentum machen kann was er will. Sind aber, wie beim Gebäude im Urbanusareal, wenn man die Treppe zum Beamtenviertel hochgeht, seit Jahren Scheiben und Türen eingeschlagen oder bröselt wie bei den verwahrlosten Liegenschaften in der Frauenstaße der Putz auf den Gehweg oder liegt Müll in den Eingängen, dann besteht hier schon auch ein gewisses öffentliches Interesse. Das geht ja alles nicht erst seit gestern, sondern zieht das Stadtbild schon ewig lange runter. Und es müssen ja auch nicht unbedingt Parkplätze sein, die man hier kurzfristig anlegt, einfach das Gras wachsen lassen. Die Stadt soll und kann keinen Zwingen diese Verwahrlosung zu beenden, aber die Eigentümer sollten vielleicht mal dran erinnert werden, dass Eigentum auch verpflichtet, wenn man es schon in derart prominenter Lage hat.
von Steffi am 27. August 2023 08:55
Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihre Nachricht in unserem Bürgermelder. Längere Leerstände sind natürlich, vor allem im Kernbereich der Stadt, nicht wirklich erfreulich. Grundsätzlich sind für eine Kommune (bauliche) Änderungen bei eigenen Flächen einfacher zu erreichen als bei Grundstücken, die Dritten gehören. Dass außerdem nicht jede Fläche größeren Investoren gehört und dass größere Neubaumaßnahmen gelegentlich auch ein Investitionsvolumen haben, das Private auch „stemmen“ können müssen, ist in manchen Fällen ebenfalls mit zu berücksichtigen. Zu den von Ihnen genannten Beispielen darf ich Ihnen folgende Rückmeldung geben: • Gebäude Ecke Scheyerer Straße/Schulstraße: Schon vor mehreren Jahren fanden Gespräche zwischen Stadtverwaltung, Grundstückseigentümern und Planern statt. Seitdem ist hier allerdings nicht mehr viel passiert. Solange die Verkehrssicherheit gewährleistet ist, kann die öffentliche Hand auf privates Eigentum nicht verbindlich einwirken. Ob Gebäude abgerissen und Grundstücke bebaut werden, liegt nicht im rechtlichen Zugriffsbereich der Kommunen. Die Stadtverwaltung sucht aber regelmäßig das Gespräch mit Eigentümern und bietet entsprechende städtebauliche Unterstützung an. • Urbanus-Areal: Erst aus dem Jahr 2020 stammen die gelungenen Ergebnisse eines Architektenwettbewerbs für dieses großflächige Gelände. Auch für den öffentlichen Raum werden Verbesserungen vorgesehen. Die Verwaltung arbeitet mit den Vertretern der Grundstückseigentümer an einer baldigen Umsetzung; erst letzte Woche habe ich mit einer Grundstückseigentümerin ein sehr positives Gespräch geführt. • Altes Bauamt: Die Umsetzung dieses bauleitplanerisch bereits vorbereiteten Projekts wurde zunächst auf Initiative der Stadt wegen der Gartenschau verschoben; der Investor hatte daher andere Bauvorhaben vorgezogen. Die Stadt drängt aber darauf, dass der Neubau vorangetrieben wird. Für den Investor besteht allerdings nach wie vor noch Abstimmungsbedarf mit Landratsamt und Denkmalschutzbehörde. Auch wenn die von Ihnen als „Lost Places“ beschriebenen Orte schon länger bestehen, wurden die Rahmenbedingungen einer Bebauung in den letzten Jahren nicht besser. Vor allem die hohen Zinsen erschweren die Finanzierung von Bauvorhaben und wir merken einen Rückgang bei Grundstücksanfragen und Bauanträgen. Ich nehme aber gerne die rege Diskussion unter Ihrem Beitrag zum Anlass erneut auf die Grundstückseigentümer zuzugehen und auf einen Abriss hinzuwirken. Mit freundlichen Grüßen Florian Zimmermann (Stadtbaumeister)
von Florian Zimmermann am 18. Dezember 2023 09:56