#3795, Erstellungsdatum 13. Oktober 2025 23:04
Sonstiges
Gravierende Sicherheits- und Ordnungsproblematik am Ilm-Weg [Nähe Firma Hipp]
Sehr geehrte Damen und Herren der Stadtverwaltung und des Bürgermelders,
ich wende mich heute an Sie, um auf eine untragbar gewordene Situation an einem für viele Bürgerinnen und Bürger wichtigen Naherholungsweg in Pfaffenhofen aufmerksam zu machen. Es handelt sich um den unbefestigten Weg entlang der Ilm im Bereich des Firmengeländes Hipp.
Pfaffenhofen rühmt sich zu Recht seines Titels als eine der lebenswertesten Städte. Zu dieser Lebensqualität gehören zwingend auch naturnahe, stadtnahe Grünflächen, die zur Erholung und insbesondere für den Auslauf von Hunden genutzt werden können. Der besagte Weg entlang der Ilm ist eine der wenigen verbliebenen Zonen dieser Art und daher für unzählige Anwohner von unschätzbarem Wert.
Leider hat sich dieser wertvolle Raum in den letzten Monaten zu einem sozialen Brennpunkt mit massiven Problemen entwickelt:
1. Etablierung als Drogen-Hotspot: Die beiden Sitzbänke auf dem Weg sind zu einem festen Treffpunkt für den Konsum und offensichtlich auch den Handel mit Drogen (insbesondere Cannabis) geworden. Die strategisch günstige Lage am Parkplatz der Firma Hipp ermöglicht eine schnelle An- und Abfahrt für Dealer, um dort wartende Jugendliche zu versorgen. Dies geschieht regelmäßig und in aller Öffentlichkeit.
2. Massive hygienische Missstände und Vermüllung: Eine direkte und besonders widerwärtige Folge des Drogenkonsums ist die regelmäßige Verrichtung der Notdurft in unmittelbarer Nähe der Bänke und des Weges. Für Hundehalter wird der Spaziergang zum Spießrutenlauf. Unsere und andere uns bekannte Hunde werden von den menschlichen Exkrementen stark angezogen, fressen diese oder wälzen sich darin. Der anschließende Reinigungsaufwand ist unzumutbar und ein massives hygienisches Problem. Zudem führt der durch den Konsum angeregte Hunger zu einer starken Vermüllung durch Verpackungen von Schnellrestaurants und den örtlichen Spätkauf-Shops.
3. Zunehmende Sicherheitsbedenken: Das Verhalten der berauschten Personengruppen ist besonders in den Abend- und Nachtstunden schwer einschätzbar und führt zu einem wachsenden Gefühl der Unsicherheit. Angesichts der jüngst gehäuften Gewaltverbrechen im anliegenden Wohnviertel ist die Sorge groß, dass die Situation auch an diesem Ort eskalieren könnte. Der unbeleuchtete Weg wird so zu einem Angstraum, den viele Bürger bereits meiden.
Ein früherer Hinweis auf die Notwendigkeit einer Beleuchtung wurde mit dem Argument abgelehnt, es stünden alternative, befestigte Wege zur Verfügung. Dieses Argument verkennt den Kern des Problems: Es geht nicht um irgendeinen Weg, sondern um den Erhalt eines Naherholungsraumes mit seiner spezifischen Funktion. Die Alternativen (asphaltierte, beleuchtete Straßen) bieten nicht die für Mensch und Tier notwendige Naturerfahrung. Die Aufgabe der Stadt kann es nicht sein, Bürger von solchen Orten zu verdrängen, sondern sie als sichere und saubere öffentliche Räume zu erhalten.
Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken und den Weg für die Allgemeinheit zurückzugewinnen, bitten wir Sie dringend, ein Bündel an Maßnahmen zu prüfen:
Kurzfristige Maßnahmen:
Erhöhte Kontrolldichte: Regelmäßige, auch verdeckte, Kontrollen durch die Polizei oder den Ordnungsdienst, insbesondere in den Abendstunden, um den Drogenhandel und -konsum zu unterbinden.
Verstärkte Reinigungsintervalle: Deutlich häufigere Reinigung des Bereichs, um Müll und auch Exkremente zu entfernen.
Mittelfristige Maßnahmen:
Installation von Beleuchtung: Eine erneute Prüfung der Installation einer intelligenten, umweltverträglichen (Solar) Beleuchtung ist unumgänglich. Diese dient nicht der Bequemlichkeit, sondern ist eine aktive Maßnahme zur Kriminalprävention und zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls. Eine Ausdehnung auf weitere Wege der Stadt bitte ich zu prüfen
Aufstellen von mobilen Toiletten: Um dem Problem der öffentlichen Defäkation pragmatisch zu begegnen, könnte die temporäre Aufstellung einer mobilen Toilette in der Nähe des Parkplatzes geprüft werden.
Ein weiterer Hotspot befindet sich am Ende des Imweges auf Höhe des Heizkraftwerkes bei der Brücke. Auch hier bitte ich die Aufstellung einer Mobilen Toilette zu prüfen.
Prüfung einer Videoüberwachung: Als letztes Mittel sollte an diesem Kriminalitätsschwerpunkt am Ilmweg entlang des Hipp Geländes auch eine anlassbezogene Videoüberwachung geprüft werden, um Straftaten zu dokumentieren und abzuschrecken.
Die aktuelle Situation ist einer Stadt wie Pfaffenhofen unwürdig und steht im krassen Gegensatz zu ihrem ausgezeichneten Ruf. Ich bitte Sie eindringlich, diese Meldung nicht als reine Beschwerde, sondern als Hilferuf eines engagierten Bürgers zu verstehen und zeitnah zu handeln.
Sehr geehrter Melder, vielen Dank für Ihren Eintrag in unseren PAFundDU-Bürgermelder. Wir haben Ihre Meldung zum Anlass genommen und das Thema mit unterschiedlichen Stellen (Stadtreinigung, Polizei) besprochen, weshalb sich die Beantwortung leider etwas verzögert hat. Eines vorweg: Die Verschmutzungen sind ärgerlich und deren Beseitigung verursacht Kosten. Wie aber leider an anderen Orten auch, kommt es auch an dieser Stelle immer wieder zu unzulässigen Müllablagerungen (Flaschen, Reste von Tabakwaren, übervoller Abfalleimer) durch Besucher des Bereichs. Die Stadtwerke kontrollieren den Bereich jedoch regelmäßig und säubern nach Bedarf. Mit abnehmenden Temperaturen nimmt dieses Problem jedoch ab, in den letzten Wochen wurden keine Verschmutzungen mehr festgestellt. Die örtliche Polizeidienststelle kennt diesen Bereich und sucht diesen auch auf. Es lässt sich tatsächlich nicht ausschließen, dass hier gelegentlich Drogen konsumiert werden. Ein Drogenhotspot, wie Sie es nennen, existiert an der Stelle jedoch nicht. Weiterhin sind der Stadt und der Polizei in diesem Bereich keine Gewaltverbrechen bekannt, ebenso wenig handelt es sich um einen Kriminalitätsschwerpunkt. Die Polizei wird diesen Bereich jedoch in Kontrollen einbeziehen. In den Sommermonaten kann zusätzlich die City-Streife den Bereich ablaufen. Eine Beleuchtung des Bereichs soll aber nicht erfolgen; es handelt sich hier um einen gewässernahen und damit für Fauna und Flora sensiblen Bereich, der in der Hauptsache zur Tageszeit von Spaziergängern und Erholungssuchenden aufgesucht wird. Darüber hinaus ist der Weg nicht zwingend in den Abend- und Nachtstunden zu benutzen, weil nur wenige Meter entfernt der gut ausgebaute und durchgehende ausgeleuchtete Gehweg entlang der Georg-Hipp-Straße verläuft. So haben die Menschen eine Alternative, wenn es darum geht, das persönliche Sicherheitsgefühl während der Dunkelheit zu erhöhen. Die Aufstellung von Toiletten kommt, ebenso wie an vielen anderen Spazierwegen der Stadt, nicht in Frage. Es gibt im inneren Stadtbereich genügend Möglichkeiten, seine Notdurft geordnet zu verrichten (öffentliche Toilette, Aktion nette Toilette in Zusammenarbeit mit der Gastronomie, etc.). Es ist demnach bereits heute völlig unnötig, dies trotzdem an der Stelle zu tun. Eine mobile Toilette würde an diesem Verhalten sicher nichts ändern. Eine nicht anlassbezogene Videoüberwachung an der Stelle ist rechtlich nicht zulässig. Mit freundlichen Grüßen Ihre Stadtverwaltung
von am 23. Oktober 2025 08:15