Kinderfreundliche Nutzungszeiten des Bolzplatzes
Kommentare
Ich möchte an dieser Stelle das Anliegen und die Argumentation von Frau Streit-Hörlein nachdrücklich unterstützen. Aus meiner Sicht gibt es keinen nachvollziehbaren Grund dafür, den o.g. Bolzplatz anders zu behandeln als die umliegenden Spielplätze. Letztere können selbstverständlich auch am Sonntag genutzt werden, wenngleich sie sich jeweils inmitten eines Wohngebietes befinden. Insbesondere der angesprochene Rutschenspielplatz dürfte durch seine direkte Nachbarschaft zu einer Vielzahl von Wohnhäusern sogar eher mehr Anwohner "betreffen" als der Bolzplatz. Auf die Rechtsprechung zum Thema Kinder-"Lärm" wurde ohnehin bereits verwiesen. Ein sonntägliches Nutzungsverbot für den Bolzplatz ist meines Erachtens keinesfalls verhältnismäßig, da die derzeit zugelassenen Zeiten unter der Woche für die meisten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen eben nicht nutzbar sind, aufgrund schulischer, beruflicher und sonstiger Verpflichtungen. Eine derartige Einschränkung beim Sport treiben (die im Übrigen nicht nur den Sonntag ausschließt, sondern auch die Nutzung am Samstag zeitlich deutlich mehr begrenzt als wochentags) auf einem hierfür angelegten Bolzplatz halte ich für nicht akzeptabel - wo sonst wäre insbesondere für Kinder und Jugendliche ein erreichbarer Platz, um dieser unterstützenswerten Leidenschaft nachzugehen?
von Heinrich Treydte am 1. August 2020 11:40
Sehr geehrte Frau Streit-Hörlein, leider gelingt es uns nicht, immer allen unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden. Gewiss muss Kinderlärm von Spielplätzen seit einigen Jahren toleriert werden. Allerdings gibt es doch noch Unterschiede zwischen dem Spielen auf Kinderspielplätzen und quasi dem „Kicken auf Bolzplätzen“. Auch lässt sich schwer kontrollieren, wer alles so bolzt (während der Woche als auch am Wochenende), seien es Kinder, Jugendliche, jeweils in Begleitung von Aufsichtspersonen oder gar Erwachsene (quasi „Turnierspiel“). Da ist Lärm nicht unbedingt gleich Lärm. Keine oder kaum Bewegung mag wohl nicht das gesündeste sein, aber auch das Fehlen von Ruhe kann der Gesundheit im Einzelfall nicht förderlich sein (und man ist ja zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlichsten Lärmquellen – auf dem Grundstück wie auch außer Haus – ausgesetzt). Anwohner möchten am Wochenende weniger Lärm „vor der Haustüre“, Benutzer des Platzes verlassen diesen nach dem Spiel wieder, um beispielsweise Platz zu machen für die „nächste Runde“, die Anwohner aber bleiben. Wir bitten deshalb um Verständnis, dass wir so gesehen, mit Blick auf ein ausgewogenes Miteinander, an unseren Benutzungszeiten festhalten möchten. Zwar kann damit der Platz sonntags weiterhin nicht bespielt werden, angesichts der verfügbaren freien Zeiten unter der Woche betrachten wir diese Begrenzung dennoch als verhältnismäßig. Mit freundlichen Grüßen I.A. Roland Weichenrieder Sachgebietsleiter Bauverwaltung, Beitragswesen, Verkehrswesen
von Claudia Wößner am 16. Juni 2020 08:12