Der Wandel hin zur Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein zur Abmilderung der Klimakrise.
Glücklicherweise verzeichnen die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge ein exponentielles Wachstum, aktuell ist schon mehr als jedes zehnte Neufahrzeug in Deutschland rein elektrisch angetrieben.
Der Trend ist auch in Pfaffenhofen deutlich sichtbar und zeichnete sich schon in den letzten Jahren in stark steigenden Zulassungszahlen ab.
Diese ganzen Fahrzeuge benötigen eine hinsichtlich Qualität und Quantität mitwachsende Ladeinfrastruktur, welche mit zunehmender Marktdurchdringung sowohl der Fahrzeuganzahl als auch den Ansprüchen abseits der "Early Adopter" gerecht wird.
Denn nur eine ausreichende Zahl leistungsfähiger Ladepunkte sorgt für Flexibilität und Alltagstauglichkeit, und macht auch besonders ressourcenschonende Fahrzeuge mit kleinen und mittleren Akkukapazitäten für breite Nutzerschichten attraktiv.
Teil einer solchen guten Ladeinfrastruktur sind auch innerstädtische Schnellladepunkte mit Ladeleistungen ab 150 kW. Sie ermöglichen genau die beschriebene Flexibilität und sorgen für Langstreckentauglichkeit. Gleichzeitig sind sie hinsichtlich stetig steigender Ladeleistungen zukunftsfähig.
So bieten diese Ladepunkte die Möglichkeit bei modernen Elektrofahrzeugen innerhalb von nur 5 Minuten 100 km Reichweite nachzuladen.
Dies ist natürlich nicht nur für Einwohner:innen mit spontanem Langstreckenbedarf oder ohne heimischen/betrieblichen Ladepunkt wichtig, sondern auch für Besucher:innen die nur kurze Zeit bleiben aber mit leerem Akku ankommen oder für Durchreisende, welche nicht ausreichend Fahrstrom bis zum Ziel im Akku haben.
Derzeit gibt es im gesamten Stadtgebiet, genau genommen im gesamten Landkreis abseits der Autobahn, noch keinen solchen Ladepunkt.
Es ist klar, dass Pfaffenhofen als Kreisstadt mit der Verpflichtung zum Klimaschutz diesem Defizit entgegenwirken muss.
Die Stadt soll daher geeignete HPC-Standorte suchen, Anbieter/Betreiber finden und die Flächen entsprechend mit diesen umwandeln.
Bei der Auswahl sollte darauf geachtet werden, dass die Flächen trotz kurzer Standzeiten von maximal 30-60 Minuten in der nahen Umgebung Verpflegung und öffentliche Toiletten bieten. Zudem sollten örtliche Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichbar sein um Lust auf einen ausgiebigen Pfaffenhofen-Aufenthalt zu wecken. Ideal wäre auch ein nahegelegenen Kinderspielplatz, damit mitreisende Kinder sich austoben können. Dabei sollte der Standort von den Hauptverkehrsachsen trotzdem gut erreichbar sein.
Besonders interessant könnte die Schlachthofstraße sein: Der Bürgerpark bietet einen positiven Eindruck der Stadt, sowie Spielplatz, Imbiss mit Toilette und Supermarkt - gleichzeitig ist man nur wenige Meter von der B13 entfernt. Lediglich die fehlendene Abbiegemöglichkeit von Süden kommend in die Weiherer Straße stellt einen Nachteil dar.
Ebenfalls interessante Standorte sind die Parkplätze am Münchner Vormarkt bei der evangelischen Kirche oder der Sparkassenplatz: Zentral gelegen, gut erreichbar und mit ausreichend Versorgungsangeboten in fußläufiger Entfernung.
Sofern die Stadtwerke weiterhin keine Investitionen in diesem Bereich vorsehen müssen überregionale Anbieter mit entsprechendem Know-how wie z. B. Allego (
https://www.allego.eu/de-de/geschaeft/ultra-schnell-laden) oder EnBW (
https://www.enbw.com/mobilitaet/ladeinfrastruktur/kommunen/produkte/dc-laden) für Errichtung und Betrieb angefragt werden.
Sehr geehrter Herr Dachs, vielen Dank für Ihre Anregung. Wegen des hohen finanziellen Aufwandes planen die Stadtwerke aktuell nicht damit eigenständig einen HPC zu errichten. Im Rahmen des kürzlich beschlossenen Schnellladegesetzes sind wir in Abstimmung mit unserem Backend-Betreiber, um eine gesammelte Teilnahme an der entsprechenden Ausschreibung zu eruieren, hierbei werden wir Ihre Anregungen sehr gerne berücksichtigen. Im Moment liegt der Schwerpunkt der Stadtwerke beim Auf- und Ausbau der AC-Ladeinfrastruktur. Vielen Dank und beste Grüße Alexander Schneider
von Alexander Schneider am 16. Juni 2021 16:18